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                                                               by Peter Schönbohm


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VITA


Peter Schönbohm (*1946 in Wuppertal) Künstler + Informatiker

Ich wuchs in Köln in einem künstlerisch sehr ambitionierten Haus auf. Mein Vater Kurt Schönbohm, dem als Gartenbaudirektor der Stadt Köln besonders auch die künstlerische Gestaltung der Parks, der zwei Bundesgartenschauen und die Ausstattung des öffentlichen Raums mit Werken zeitgenössischer Kunst am Herzen lag, war ständig in Kontakt mit zeitgenössischen Künstlern, deren Kunstwerke man in den für alle Bürger offen zugänglichen Parks und Plätzen aufstellen konnte.


Ich erinnere mich noch an viele Künstler, Architekten und Galeristen, die in unserem Haus zu Gast waren, so z.B. Chargesheimer, Alexander Calder, Ossip Zadkine, Fritz Gruber, Francois Baschet, Jean Tinguely, Heribert Callen, Hubert Berke, Eva und Peter Ohlow, Otto Piene, Chistian Weiser u.v.a.


So war es nicht verwunderlich, dass ich mich damals auch intensiv mit den aktuellen Kunstrichtungen beschäftigte und selber vieles ausprobierte. Zu Schulzeiten arbeitete ich in der Deko-Zentrale des Kaufhofs in Köln, wo wir große 3D-Bilder von Kölner Stadtmotiven zur Dekoration des Kölner Gürzeniches im Karneval herstellten. In den folgenden Jahren verdiente ich mir öfters mein Taschengeld als Dekorateur und wurde sogar einmal mit einem 1. Preis bei einem Deko-Wettbewerb für Profis belohnt. Bei zwei 'Collagen-Wettbewerben' der Zeitschrift HÖR ZU gewann ich mit meinen Collagen 1967 einen 1. Preis und 1974 den 8. Preis von über 250.000 Einsendungen.


Besonders angetan hatte es mir die Op-Art, u.a. vertreten durch Victor Vasarely, und so experimentierte ich in den 60er Jahren mit den geometrischen Formen und Farben, wobei ich - um exakte Kanten (Hard-Edges) zu erzeugen, oft die Objekte aus Klebefolien (DC-FIX) mit einem scharfen (ENSO-) Messer ausschnitt und sie dann auf weißen Karton im gewünschten Rythmus und Farbwechsel aufklebte. Mit einer anderen Technik erzeugte ich Bilder, die an meine heutigen Werke erinnern: ich klebte die Folie auf Plexiglas und schnitt mit dem Messer die Formen aus. Anschließend zog ich die ausgeschnittenen Formen einzeln vom Plexiglas ab und besprühte oder bestrich die freigelegte Fläche mit Farbe. So entstanden - wie gewünscht - exakte Ränder und homogene Farbflächen und in sich geschlossenen interessante Form- und Farbkombinationen, die man von der anderen Seite betrachtete (Oase 1975, Palmengarten 1975).


Mit elf Jahren bekam ich Klarinettenunterricht, mit 15 Jahren gründete ich mit Freunden eine Dixieland-Band, die Mary Castle Jazzband. Später lernte ich noch Saxophon und mit unserer Band 'Bonapartes Sound' hatten wir unzählige Auftritte in Clubs und bei Jazz- und Beat-Festivals - bis hin zu Auftritten in Rundfunk und Fernsehen. Im Kunstunterricht wurden meine Arbeiten immer besonders hervorgehoben und in den Kölner Galerien wurde ich oft bei Vernissagen gesehen. So war es nicht verwunderlich, dass 'alle' davon ausgingen, dass ich nach dem Abitur 'Künstler' würde.


Tatsächlich hatte ich nach dem Abitur den Wunsch, bei der WESTAG-Werbeagentur zu lernen und zu arbeiten, um später einmal 'Art-Director' zu werden. Der damalige Inhaber überredete mich jedoch, zunächst einmal Betriebswirtschaft zu studieren. Nach der Bundeswehrzeit begann ich also mein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität zu Köln und besuchte parallel dazu die Rheinische Werbefachschule in Köln. Durch einen Ferienjob 1969 bei der Firma Agfa, bei dem ich das Programmieren in COBOL lernte, kam es jedoch, dass ich einer der ersten Informatik-Studenten in Köln wurde. Und so verdiente ich in der Folgezeit in den Semesterferien mein Taschengeld als Programmierer bei Bayer in Leverkusen.


So verlor ich zwar mein Ziel, künstlerisch in einer Werbeagentur zu arbeiten, aus den Augen und arbeitete nach dem Studium als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und später als Projektleiter am BIFOA - Betriebswirtschaftliches Institut für Organisation und Automation an der Universität zu Köln. Aber als ich 1974 meine künstlerisch sehr begabte Frau, die seit 1989 als Betonkünstlerin 'PIA' arbeitet, kennenlernte, gingen wir nach der Arbeit zusammen zum Keramikkurs bei Elisabeth Vix in Frechen und entdeckten und entwickelten unsere gemeinsame Leidenschaft für verschiedene künstlerische Betätigungen. Damals entstanden u.a. die Skulpturen 'Bär' und 'Pinguine' von PIA und 'schlafender Hund' von mir. 1975 starteten wir das Projekt 'pittis spielkunst' mit für damalige Zeiten grafisch neuartig gestalteten Spielfeldern z.B. für Backgammon. In der selben Zeit entstanden auch die Bilder 'Oase' und 'Palmengarten' als Hinterglasbilder in der selben Technik wie oben beschrieben.


Um einmal die Praxis des Verkaufs kennzulernen und 'richtig' Geld zu verdienen, wechselte ich 1980 von der Uni zur BHW- Bausparkasse, wo ich bis 1988 als Chef im Außendienst in Wesel, Bochum und Köln arbeitete.


Nach diesem 'Ausflug' in die Praxis ohne Kunst und Informatik gründete ich 1988 ein Softwarehaus in Köln, das sich zunächst auf die Entwicklung von Software für den Außendienst spezialisierte. In den Jahren bis 2003 entwickelten wir für unsere Kunden viele interessante Anwendungen in dreizehn verschiedenen Programmiersprachen.


Nachdem ich mich 2003 ins Privatleben zurückgezogen hatte, begann ich mich wieder mehr mit Kunst zu beschäftigen. Und durch einen Programmierauftrag von Tommy Hilfiger, bei dem es um die weltweit einheitliche grafische Gestaltung der Preisschilder in den Tommy Hilfiger Shops ging, begann ich mich mit den Möglichkeiten zu beschäftigen , graphische Konzepte per Computer umzusetzen.


Mich beschäftigte zunächst die Frage, wie man die grafischen Konzepte des Bauhauses, der Konstruktivisten und der Op-Art Künstler der 60er und 70er Jahre mit den heutigen Möglichkeiten der Hardware und Software umsetzen kann. Kann man dem Computer 'beibringen', selbständig Kunstwerke zu erzeugen?


Gerhard Richter hat das ja mit dem 'Richter-Fenster' im Kölner Dom vorgemacht: er hat die Farben der kleinen Quadrate vom Computer per Programm auswählen lassen.


Einige Bilder als Ergebnis meiner Experimente sehen Sie auf dieser Homepage. Wie diese Bilder entstanden sind bzw. entstehen lesen Sie unter dem Menüpunkt 'DAS PROJEKT'.


Zuletzt bleibt eine Frage: bin ich der 'Künstler' dieser Bilder, weil ich dem Computer die Ideen und Gestaltungsregeln vorgebe? Oder ist mein Computer VICTOR der 'Künstler' , weil er aus bis zu 16 Millionen Farben, unzähligen Formen und Kombinationen Bilder erzeugt, die ich vorher nicht kenne und die mich immer wieder überraschen? Oder sind Sie - der Betrachter - der Künstler, der aus den angebotenen Bildern diejenigen auswählt, die seinem persönlichen Empfinden von Kunst und Gestaltung am besten entsprechen? Vielleicht haben Sie eine Antwort darauf!




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